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Gleich drei Uraufführungen neuer Solokonzerte beschließen den Oktober: Neben Aziza Sadikovas neuem Doppelkonzert für das Gewandhaus­orchester hebt der Concertverein Wien ein neues Akkordeonkonzert von Gerald Resch aus der Taufe, und das Melbourne Symphony Orchestra spielt erstmals Elena Kats-Chernins Sarenka Concerto.

Aziza Sadikova: Strahlen des Feuers – Uraufführung in Leipzig

Dass Aziza Sadikova selbst Organistin ist, zeigt sich auch im Schaffen der aus Usbekistan stammenden Komponistin. So kombiniert sie in ihrem jüngsten Wurf „ihr“ Instrument mit dem der Orgel eng verwandten Akkordeon und kontrastiert diese ganze eigene Klangwelt mit orchestralen Urgewalten. Strahlen des Feuers, so der Titel des neuen Doppelkonzerts, komponierte Sadikova im Auftrag des Leipziger Gewandhausorchesters, welches es nun unter der Leitung von Omer Meir Wellber, übrigens selbst Akkordeonist, aus der Taufe hebt. Die Solopartien übernehmen Gewandhausorganist Michael Schönheit und der norwegische Akkordeonist Geir Draugsvoll.

„Das Konzert für Orgel, Akkordeon und Orchester ist vor allem von der Kombination der Klangfarben und der sonoren Klänge dieser Soloinstrumente inspiriert“, so die Komponistin. „Ihre leuchtenden, bunten Farben und ihr vibrierender Klang spiegeln sich in meiner Vorstellung genau wie Lichtstrahlen, Feuer, ein lebendiges visuelles Farbspektrum wider. Die Idee der Komposition ist es, die Hörer*innen in diesen Reichtum an klanglichen Möglichkeiten und Kombinationen eintauchen zu lassen.“

19. Oktober 2023, Gewandhaus Leipzig
Aziza Sadikova:
Strahlen des Feuers – Uraufführung
Geir Draugsvoll, Akkordeon
Michael Schönheit, Orgel
Gewandhausorchester Leipzig
Omer Meir Wellber, Leitung

*

Gerald Resch: unfold – Uraufführung in Wien

Auch im neuen Werk von Gerald Resch steht das Akkordeon im Fokus. Immer wieder hat der Österreicher für das Instrument komponiert; mit unfold folgt nun ein vollumfängliches Konzert für Akkordeon und Streichorchester, das im traditionsreichen Wiener Musikverein mit der Solistin Heidi Luosujärvi uraufgeführt wird.

Während die fünf Satzbezeichnungen eine Verquickung südamerikanischer Tänze mit barocken Suiten- und Instrumentalsätzen offenbaren, hat der Aspekt des titelgebenden Entfaltens eine besondere Relevanz für das Konzert: „Einerseits im ganz unmittelbaren Sinn, der das Wesen eines Akkordeons beschreibt: Sein Balg füllt sich mit Luft, die an den Metallzungen des Instruments vorbeistreift und sie zum Klingen bringt“, erläutert der Komponist. „Anschließend wird die Luft – wie beim Ausatmen – in der Gegenrichtung wieder abgegeben und regt die Zungen abermals zum Mitschwingen an. Andererseits metaphorisch als Entfaltung eines vordefinierten musikalischen Materials, das in fünf kontrastierenden Sätzen unterschiedlich abgetastet wird. Dadurch entsteht Kontinuität (z. B. harmonisch durch das Immer-wieder-Auftauchen bestimmter ‚Lieblingsklänge‘) trotz mannigfaltiger Entwicklungen des musikalischen Materials im Großen und Kleinen. Diese Entfaltung kreist immer wieder um Rhythmisch-Tänzerisches.“

24. Oktober 2023, Musikverein Wien
Gerald Resch:
unfold – Uraufführung
Heidi Luosujärvi, Akkordeon
Wiener Concertverein
František Macek, Leitung

*

Elena Kats-Chernin: Sarenka Concerto – Uraufführung in Melbourne

In der Konzertreihe „Celebrating Women in Music“ präsentiert das Melbourne Symphony Orchestra Ende des Monats Elena Kats-Chernins neues Sarenka Concerto. In dem rund 30-minütigen Doppelkonzert für Violine, Violoncello und Orchester zeichnet die Komponistin die Lebensgeschichte von Sara „Sarenka“ Weis nach, die als junge Frau vor den Nationalsozialisten floh und in Australien eine neue Heimat fand. Im Auftrag der Weis-Familie und in engem Austausch mit den Familienmitgliedern, die sich an „eine Frau voller Tapferkeit und Mut, Liebenswürdigkeit, Klugheit und Liebe“ erinnern, hat Kats-Chernin Sara Weis nun ein klingendes Denkmal gesetzt, das das Melbourner Orchester unter Leitung von Chloe van Soeterstède und mit den Orchestermitgliedern Dale Barltrop und Rachael Tobin als Solist*innen nun erstmals präsentieren wird.

„Es ist nicht nur ein Werk über sie – mein Ziel war vielmehr ein Stück, das sie selbst gern hören würde“, fasst die Komponistin, die selbst in den 70er-Jahren nach Australien einwanderte, ihre Herangehensweise zusammen. In den insgesamt sechs Sätzen wird Weis’ Leben schlaglichtartig aufgefächert und durch Kats-Chernins unverkennbaren Stil voller bewusster Reminiszenzen etwa an Militärmusik oder Klezmerklänge in schillernden Farben illustriert.

27. Oktober 2023, Hamer Hall Melbourne
Elena Kats-Chernin:
Sarenka Concerto – Uraufführung
Dale Barltrop, Violine
Rachael Tobin, Violoncello
Melbourne Symphony Orchestra
Chloe van Soeterstède, Leitung
 

>  Further information on Performance: Strahlen des Feuers

>  Further information on Work: Strahlen des Feuers

Fotos: Sadikova © Alexander Raevsky; Resch © Anna Stöcher; Kats-Chernin © Jacintha Nolte

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