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Mit seinem Ukraine-Triptychon für drei Soli und Orchester legt Claus-Steffen Mahnkopf aus Anlass des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine ein großes politisches Werk vor, das nun am 23. Februar 2024 durch das in Deutschland residierende Kyiv Symphony Orchestra uraufgeführt wird.

Bald nachdem Russland die Ukraine angegriffen hatte, beschloss Claus-Steffen Mahnkopf, ein großes politisches Werk zu komponieren: das Ukraine-Triptychon für Sopran, Cimbalom, E-Bassgitarre und Orchester. Kurz vor dem zweiten Jahrestag des Kriegsbeginns erklingt das Werk, in Auftrag gegeben und geschrieben für das derzeit in Deutschland residierende Kyiv Symphony Orchestra unter seinem Leiter Luigi Gaggero und gewidmet dem freien Volk der Ukraine, nun in Gera zum ersten Mal. Die Uraufführung am 23. Februar 2024 erfolgt mit Unterstützung der Ernst von Siemens Musikstiftung. Auf dem Programm stehen außerdem Werke von Max Bruch und Jewhen Stankowytsch.

Das Ukraine-Triptychon wird auch auf Audio und Video aufgezeichnet und danach auf CD veröffentlicht und online gestellt. Über seine Komposition sagt Claus-Steffen Mahnkopf:

„Der 24. Februar 2022 ist eine Zäsur auch in meinem Leben. Ich erkenne den fundamentalen Riss in der Geschichte und die geopolitische Dimension. Es geht nicht nur um diesen Krieg, sondern auch um die Verteidigung des Westens, der Demokratie und aller Werte, die uns heilig sind. Wir Künstler, wir Musiker, ja wir Deutschen haben eine besondere Verantwortung, wir müssen bekennen, uns solidarisieren, mit unseren Ausdrucksmitteln etwas ‚sagen‘. Ich kann als Komponist nur mit meiner Musik antworten. Daher war es mir eine große Ehre, aber auch eine Pflicht, ein Werk zu schreiben, das dem freien Volk der Ukraine gewidmet ist.

Es ist nicht einfach, eine Kunst-Musik zu komponieren, die nicht ein Kriegsstück oder Antikriegsstück sein wird. Es muss eine poetische Antwort sein, die zusätzlich sofort verständlich ist. Daher hat das Werk drei Satz-Titel mit klarem Inhalt. Jeder Satz hat genau eine Klangidee, die sich über die Minuten entfaltet und die Hörer ergreifen soll.

1. Satz: Holodomor (mit Sopran)
Holodomor ist der ukrainische Name für das Massensterben durch Hunger seitens der ukrainischen Bevölkerung, verantwortet von Stalin, 1932/33 (vgl. Timothy Snyder, Bloodlands). Die von mir erdachte Musik ist weit, leer, rauh, arm; der Sopran intoniert lange, leicht glissandierende Töne ohne Text, am Rande der Erschöpfung.

2. Satz: Der jüdische Friedhof von Warschau (mit Cimbalom)
Der jüdische Friedhof von Warschau ist einer der größten jüdischen in der ganzen Welt und wurde von den Nazis nicht zerstört. Dort finden sich Gräber/Grabsteine aus mehreren Jahrhunderten. 33 solcher Grabsteine habe ich als Stelae musikalisch intoniert: Orchesterklänge, die sich von unten nach oben bewegen. Im Juli 2022 habe ich in Warschau eine umfangreiche Photo- und Video-Recherche durchgeführt.

3. Satz: Kubricks Bombe (mit E-Bassgitarre)
‚Atombombe‘ zu musikalisieren, kann leicht klischeehaft werden. Daher wähle ich den Umweg über Stanley Kubricks Film Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben. Der Satz ist ein großes Crescendo, allerdings ohne den abschließenden großen Knall.
Im einminütigen Appendix intonieren die drei Solisten ein zaghaftes, zartes Trio als Geste des Menschlichen und der Hoffnung auf Europa.“
 

Claus-Steffen Mahnkopf
Ukraine-Triptychon
für 3 Solisten (Sopran, Cimbalom, fünfsaitige E-Bassgitarre) und Orchester
gewidmet dem freien ukrainischen Volk
UA: 23.02.2024 Kultur- und Kongresszentrum, Gera
Frauke Aulbert, Sopran / Enikö Ginzery, Cimbalom / Jürgen Ruck, E-Bassgitarre / Kyiv Symphony Orchestra / Luigi Gaggero
> mehr zum Konzert
 

>  Further information on Work: Ukraine Triptych

Foto: Claus-Steffen Mahnkopf (© privat)

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