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Dem Komponisten war beim diesjährigen Klavier-Festival Ruhr ein Schwerpunkt gewidmet, mit einem Klavierabend der Uraufführung seines Doppelkonzerts – weitere Aufführungen dieses neuen Werks stehen bevor.

Sein neues Konzertwerk für Violoncello, Klavier und Orchester schrieb York Höller im Auftrag des Klavier-Festival Ruhr, dem der Komponist bereits durch frühere Projekte verbunden war. Gewidmet ist es dem (auch privat liierte) Solist*innenpaar Marie-Elisabeth Hecker und Martin Helmchen. Der Beginn an der Komposition fiel mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie zusammen – ein Ereignis, das Höllers Worten zufolge zunächst einen lähmenden Einfluss auf seine Arbeit ausübte. Schließlich wurde das Doppelkonzert jedoch zum Mittel, die Krise kraftvoll-kreativ zu überwinden.

Wie immer bei Höller liegt eine sogenannte „Klanggestalt“ zugrunde, die „samt den in ihr enthaltenen Grundakkorden und dem Prinzip der permanenten Durchführung die Struktur des ganzen Werkes bestimmt“. Kompositorisch herausfordernd war der Umgang mit de klassischem Formtyp einer dreisätzigen Anlage und in den „ständig neu zu konstituierenden Beziehungen zwischen den beiden Soloinstrumenten einerseits und dem Orchester andererseits. Die unterschiedlichen musikalischen Charaktere der drei Sätze sind deutlich zu verifizieren und stellen, zumal in den sehr bewegten Momenten, erhebliche spieltechnische Herausforderungen an die Solisten dar.“ So der Komponist.

Anlässlich der Uraufführung am 13. Juni 2022 in der Stadthalle Mülheim/Ruhr mit dem Kölner Kammerorchester unter Christoph Poppen befand die Kritikerin der NRZ, Höller habe dem Solistenduo ein „wirklich hervorragendes Solokonzert“ auf den Leib geschrieben: „Wenn die beiden Protagonisten sich Klanggebilde hin und her werfen, vom Orchester mal rhythmisch, mal lyrisch anmutend aufgefangen, sich auch mal aufs Engste miteinander verweben, dabei in sphärisch flimmernde Gefilde abdriften, allerdings flugs auch wieder dramatisch auftrumpfen, ist das ein Hochgenuss sondergleichen.“ Höller lasse beiden ausreichend Raum für ihr Können und für die klangliche Bandbreite ihrer Instrumente, die mit vielerlei unterschielichen Spieltechniken glänzen. „Mit ihrer abwechslungsreichen und spannenden Raffinesse begeistern die neuen Klänge doch ungemein“, so das Fazit.

Das Online-Magazin O-Ton urteilte, Höller untermauere im Doppelkonzert mit seiner „vielgliedrigen“ Klangsprache seinen Ruf als Klangzauberer der Neuen Musik: „Kleinste Motive entwickeln sich. Klangschichten überlagern sich oder werden aneinandergereiht. Gebrochene Vielklänge korrespondieren oder kontrastieren mit Skalen, Tonrepetitionen. Die sich verändernden Prozesse, die schnell und allmählich ablaufen, finden auf den drei Ebenen Cello, Klavier und Orchester statt, alternierend nacheinander oder kontrapunktierend. Es entstehen facettenreiche harmonische – nicht zu verwechseln mit tonalen – hochsensible kontemplative bis hin zu eruptive Klanggemälde, die in ihren Bann ziehen.“

Am 18. Juni spielte die Uraufführungsbesetzung ein Folgekonzert in der Kölner Philharmonie. Am 28. September 2022 wird Höllers Doppelkonzert bei der Kronberg Academy erklingen; Marie-Elisabeth Hecker und Martin Helmchen werden dann begleitet von der Kremerata Baltica.

Im Rahmen des Klavier-Festivals Ruhr bestritt die Pianistin am 15. Juni 2022 im Essener Haus Fuhr einen Klavierabend, bei dem Sie gleich drei Werke von York Höller zur Aufführung brachte: den 2003 vollendeten Zyklus Monogramme, die 3. Klaviersonate von 2011 sowie Fünf Stücke für Klavier aus dem Jahr 1964, das offizielle Opus 1 des Komponisten.

Die nächste Uraufführung eines Werkes von York Höller steht am 9. Dezember dieses Jahres bevor: Das WDR Sinfonieorchester Köln unter Ilan Volkov stellt dann die Beethoven-Paraphrase vor, ein Auftragswerk des WDR für die Reihe „Musik der Zeit“, das ursprünglich als Beitrag zum Beethoven-Jahr 2020 entstanden und dann wie so vieles coronabedingt verschoben werden musste.
 

>  Further information on Work: Doppelkonzert

Photo: © Christian Palm, mit freundlicher Genehmigung des Klavier-Festivals Ruhr

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