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In Tadschikistan geboren, zum Studium nach Russland übersiedelt und schließlich in Israel als Pianist, Dirigent und vor allem Komponist heimisch geworden – wer sich mit Benjamin Yusupovs Biographie auseinandersetzt, begegnet einem echten Weltbürger. Zu seinem 60. Geburtstag am 22. November 2022 widmet ihm die tschechische Philharmonie Brno ein dreitägiges Festival.

In den Werken des musikalischen Kosmopoliten finden sich keinerlei Grenzen, weder zwischen Kulturen oder Ethnien, die als Inspirationsquelle dienen, noch zwischen Gattungen. Bei Benjamin Yusupov ist scheinbar alles im Fluss, mischt sich alles zu einem großen Ganzen und formt letztlich ein unverkennbares, eigenes Idiom. In seiner Musik paart er kompromisslos „westliche“ Stile – von Klassik bis Rock – und verbindet sie mit osteuropäischen und afrikanischen, zentralasiatischen und südamerikanischen Elementen. Dieses Anliegen spiegelt sich auch in seinen Instrumentationen wider, da er auch exotische Instrumente in den sinfonischen Orchesterklang integriert. Sein Hauptaugenmerk liegt jedoch vor allem auf der Entwicklung eines neuen „israelischen“ Musikstils, der sich auf die unterschiedlichen Musikstile beruft, die in Israel existieren.

Bereits in der Spielzeit 2014/15 hatte die Philharmonie Brno zahlreiche Werke des vielseitigen Komponisten im Rahmen einer Komponistenresidenz präsentiert. Dass sich Yusupovs Geburtstag am 22. November zum 60. Mal jährt, nimmt das tschechische Orchester in diesem Jahr nun zum Anlass für gleich drei ihm gewidmete Konzerte. Der Jubilar tritt dabei auch selbst als Pianist in Erscheinung.
Im ersten Konzert am 23. November dreht sich alles um Yusupovs Kammermusik, die einen merklichen Fokus auf das Klavier legt. Auf dem Programm steht dann unter anderem seine Sonate für zwei Klaviere, in der die Spielweisen des Instruments von lyrisch bis perkussiv ergründet werden. Zum Abschluss bestreitet das Trio Bohémo gemeinsam mit dem Klarinettisten Marek Švejkar die tschechische Erstaufführung von Haqqoni für Klarinette, Violine, Violoncello, Klavier und Zuspielband. Es ist eines jener Werke, in denen Yusupov Einflüsse der Musik Tadschikistans, Arabiens und Israels kunstvoll miteinander verbindet. Früher sangen die Juden die sogenannten „haqqani (haqqoni, von arabisch al-?aqq) bei religiösen Feiern. Der Begriff bedeutet übersetzt so viel wie göttliche Wahrheit. Typisch für die Haqqoni ist eine freirhythmische Einführung eines einzelnen Sängers, bevor ein Chor einsetzt, was Yusupov hier auf eine kammermusikalische Besetzung überträgt. Am 24. und 25. November widmet sich die Philharmonie Brno unter der Leitung von Dennis Russel Davies dann Yusupovs Orchestermusik und rundet das Schlaglicht auf dessen Schaffen so in großer Besetzung ab.

Foto (c) Archiv Sikorski

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