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Music Text

Libretto von Eugène Scribe und Henry Boisseaux (frz.)

Scoring

2(II=picc).2.2.2-4.2.3.0-timp.perc:SD/BD/cyms/tgl/TD-strings

Abbreviations (PDF)

Opera
For full details on this stagework, including synopsis and roles, please visit our Opera section.
Publisher

Boosey & Hawkes / Bote & Bock

Territory
This work is available from Boosey & Hawkes in der ganzen Welt.
Uraufführung
24/12/1860
Salle Favart, Paris
Opéra-comique
Erstaufführung der Fassung
07/12/2018
Opéra, Strasbourg
Mariame Clément, director / Opéra national du Rhin / Jacques Lacombe
Repertoire Note

Zwei Jahre nach dem triumphalen Erfolg des Orphée aux Enfers machte Offenbach dem Pariser Publikum ein skurriles Weihnachtsgeschenk: am 24.12.1860 kam in der Opéra-Comique, in dem Haus, in dem er 1835/36, fast noch ein Kind, als Cellist im Orchestergraben gedient hatte, seine opéra-bouffe Barkouf zur Uraufführung – sein erstes Werk für die Salle Favart. Ein Hund in der Hauptrolle einer bittersüßen Polit­satire: damit konnte zwar das Pariser Publikum leben – bei der Premiere mussten sogar drei Nummern wiederholt werden –, aber nicht die öffentliche Meinung. Wie schon beim Orphée wurde Offenbach des schlechten Geschmacks und der Sittenlosigkeit bezichtigt, dazu kamen Angriffe auf seine unerwartet komplexe Musik, die ihm sogar den Vergleich mit dem in Paris schlecht gelittenen Richard Wagner einbrachte.
Anders als beim Orphée verhalf der Presserummel dem Werk aber nicht zum Durchbruch, sondern zu seiner Absetzung nach nur acht Vorstellungen. Barkouf wurde nie veröffentlicht, bis auf zehn Einzelnummern als Klavierauszug, und die Partitur verschwand auf lange Zeit in einem Archiv der Nachkommen des Komponisten, bis sie von Offenbach-Herausgeber Jean-Christophe Keck kürzlich wiederentdeckt wurde und nun aus Anlass von Offenbachs 200. Geburtstag in der Offenbach Edition Keck OEK herausgegeben wird.

Als Satire auf Absolutismus und patriarchale Herrschaftsformen stellt Barkouf zweifellos alles in den Schatten, was das 19. Jahrhundert an politischer Parodie hervorgebracht hat, und so wundert es auch nicht, dass die Zensurbehörde Eugène Scribes geniales Libretto zunächst rundherum verbot. Mehrere Interventionen und Umarbeitungen waren notwendig, bis der Text, stark abgemildert, vertont werden durfte. Offenbach schuf mit der Partitur zu Barkouf zu einem Zeitpunkt, als seine Entwicklung zum Großmeister der opéra-bouffe noch gar nicht abzusehen war, einen grandiosen und operngeschichtlich einmaligen Mix aus seria- und buffa-Elementen, in dem Burleske und Drama fortwährend ineinanderspielen, in dem sich grotesk-komische Tableaus in der Nachfolge Rossinis mit den zartesten lyrischen Eingebungen abwechseln. Barkouf dürfte die wichtigste Wiederentdeckung im Offenbach-Jahr 2019 darstellen.

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