Lonely Child

Claude Vivier (frz. & imaginäre Sprache)

Lonely Child ist ein langes Lied der Einsamkeit. Hinsichtlich der musikalischen Konstruktion wollte ich absolute Herrschaft, auf der Ebene des Ausdrucks, der musikalischen Entwicklung des Werkes, das ich schrieb, ohne Akkorde, Harmonien oder Gegenstimmen zu verwenden. Es sollte eine sehr homophone Musik entstehen, die sich in eine einzige Melodie verwandeln sollte, welche dann „invervallisiert“ werden würde. Ich hatte die erste Melodie, die man am Anfang des Stückes hört, schon für Tänzer geschrieben. Daraufhin entwickelte ich diese Melodie in fünf „intervallisierten“ melodischen Fragmenten, das heißt, in dem ich eine Note unter eine andere fügte, was Intervalle ergab, Terzen, Quinten, kleine Sekunden, große Sekunden etc. Es gibt also keine Akkorde mehr, und die ganze orchestrale (Klang)Masse verwandelt sich in Klangfarbe. Die Rauheit und Intensität dieser Klangfarbe hängen vom Grundintervall ab. Musikalisch musste ich nur eine Sache beherrschen, die dann, per Automatismus, in gewisser Weise den ganzen Rest der Musik nach sich ziehen würde, das heißt große farbige Lichtstrahlen.
CV