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Music Text
Scoring

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Abbreviations (PDF)

Publisher

Sikorski

Programme Note

Kein Melodram im üblichen Sinne, sondern ein sogenanntes „Bewegliches Melodram“ für Sängerin und Ensemble nach der Erzählung „The Outsider“ von Howard Philips Lovecraft schuf Moritz Eggert mit seinem Stück „Der Andere“. Howard Philips Lovecraft (1890-1937) gilt als der wichtigste Nachfolger der großen fantastischen Erzähltradition von Edgar Allan Poe. Vordergründig handelt es sich bei seinen Erzählungen um echte Horror-Stories, doch wie bei Poe gibt es meist eine zweite Aussageschicht, die oft eine zutiefst pessimistische Grundhaltung dem Menschen gegenüber zeigt. In Lovecrafts Geschichten des sogenannten „Cthulhu-Mythos“ sei die gesamte Menschheit nichts anderes als ein Spielball überdimensionaler und allmächtiger außerirdischer Wesen, sagt Eggert.
Die kurze Erzählung „The Outsider“ ist darüber hinaus ein verschlüsseltes Selbstporträt des Autors Lovecraft. Der Ich-Erzähler ist allein in einem riesigen Schloss, das „unendlich alt und schrecklich dunkel“ ist. „Wesen müssen für mich gesorgt haben, doch kann ich mich an niemanden außer mir selber erinnern ... ich entsinne mich nicht, jemals eine menschliche Stimme in all diesen Jahren gehört zu haben, nicht einmal meine eigene ... .Oft lag ich draußen vor dem fauligen Burggraben
und stellte mir sehnsüchtig vor, einer jener glücklichen Leute zu sein, die in den sonnigen Weiten hinter den endlosen Wäldern leben mussten.“ (aus „Der Andere“)
In einer so verwirrenden Situation wie der Gegenwart, erklärt Moritz Eggert (wobei er die Verwirrung an sich als etwas Positives ansehe, berge sie doch enormes kreatives Potential) sei es ihm reizvollerschienen, eine tote Gattung wie das Melodram, nicht ganz ohne – beabsichtigte – Ironie, wieder heraufzubeschwören. Denn auch der „Andere“ aus der Erzählung von Lovecraft entdeckt am Ende seiner Reise, dass er sich im Grunde nicht bewegt hat. Seine Reise ins Licht endet mit der Entdeckung der eigenen Dunkelheit.
Angeregt zu diesem Stück wurde Eggert durch ein Konzert in der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, für das eine erste Version dieses Stückes für Klavier und Sängerin entstand, die speziell für Salome Kammer geschrieben wurde. (Helmut Peters)

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