Satires: Five romances
(Satiren: Fünf Romanzen für Sopran und Klavier) (1960)VAAP
Die schonungslosen, scharfsinnigen und grotesken Satiren Sascha Tschornys, darunter auch eine Reihe politischer Gedichte, fanden großen Zuspruch in der Bevölkerung und gaben der Zensur mehr als einmal Anlass einzuschreiten. So wurde 1905 zum Beispiel einmal die Veröffentlichung von Tschornys Gedichten in der Zeitschrift „Zuschauer“ verboten. Diese Repressalien forderten Tschorny aber eher zum Widerstand auf und spornten ihn an, gegen Spießbürgerlichkeit und Geistlosigkeit mit poetischen Entlarvungen vorzugehen. Dass Dmitri Schostakowitsch, der selbst unter Repressalien vor allem durch das Stalin-Regime zu leiden hatte, eine enge Beziehung zu einem Dichter wie Sascha Tschorny aufbaute, war nachvollziehbar. Ganz bewusst hat er der spitzzüngigen Satire „An den Kritiker“ etwa auch theatralische Züge verliehen und bringt sein reiches Repertoire an grotesken musikalischen Mitteln zum Einsatz. Die Uraufführung der „Bilder der Vergangenheit“ fand am 22. Februar 1961 statt. 1983 bat die Sängerin Irina Bogatschowa den Komponisten Boris Tischtschenko um eine Orchestrierung. (Helmut Peters)