3.2.3(bcl).3(dbn)-4.3.3.1-timp(kalimba),3perc,hp-strings(14.12.10.8.6)
Abbreviations (PDF)
Sikorski
„Der Titel ‚Emergence‘ bezieht sich auf jenen subtilen und doch kraftvollen Moment, in dem eine Idee, ein Gefühl oder ein Bewusstseinszustand aus der Stille hervorbrechen und Gestalt annehmen. Ähnlich wie der Akt des Komponierens selbst, eine Offenbarung, die aus dem Unsichtbaren aufsteigt.
Das Werk schöpft seine Inspiration aus persönlichen Erfahrungen der letzten Monate und findet im Meer seine zentrale Metapher. Die Klänge von Schwertwalfamilien, die in einen geduldigen, endlosen Dialog vertieft sind, dienen als Ausgangspunkt, um mit Hilfe des Orchesters die akustischen Verzerrungen nachzubilden, die wir beim Hören von Musik unter Wasser wahrnehmen, einem Medium, das die Übertragung von Klängen völlig verändert.
Es gibt Momente im Leben, in denen die Sehnsucht nach dem, was wir hinter uns gelassen haben, aufkommt. In diesen Momenten lösen sich die harmonischen Dissonanzen auf und machen einer Sehnsucht nach Zeitlosigkeit Platz. Das Meer erscheint dann als kraftvolles Bild: scheinbar verstreute Partikel, die sich zu etwas Unermesslichem und Ewigem vereinen.
Es spiegelt das Bewusstsein, lebendig zu sein, eine Suche nach dem amniotischen Gefühl, einmal im Mutterleib gewesen zu sein, eine Erfahrung, an die wir uns nicht bewusst erinnern können, die aber im Grunde zu einer Metapher für Fülle wird.
Aus dieser Nostalgie erwächst das Bedürfnis, in jedem gelebten Moment das zu finden, was wir wirklich sind: konzentriertes Leben, das bis zum letzten Augenblick gelebt werden will.
Emergence ist als Präludium zu Debussys ‚La Mer‘ konzipiert und basiert auf einem modalen Thema mit sechs Tönen, das zunächst in einzelne Punkte zerlegt und aus der tiefsten Ruhe heraus allmählich in einen komplizierten Kontrapunkt umstrukturiert wird.“ (Ferran Cruixent)