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Scoring

2.2.2.2-2.2.0.0-perc(1)-strings(6.5.4.3.2); live electronics

Abbreviations (PDF)

Publisher

Bote & Bock

Territory
This work is available from Boosey & Hawkes in der ganzen Welt.
Availability
Uraufführung
09/03/2026
Tonhalle, Zürich
Kammerorchester Basel / Mike Svoboda
Composer's Notes

Meine Faszination für stereophone Bewegungen prägt viele meiner Werke. Fast alle meine Orchesterwerke enthalten in gewissem Umfang eine strukturierte, ausdrucksstarke Klangbewegung oder Klangtopografie – um Karlheinz Stockhausen zu paraphrasieren. Darüber hinaus spiegelt die Links-Rechts-Bewegung den Dialog wider, die grundlegende menschliche Interaktion von Ruf und Antwort. Mit Pas de deux möchte ich meine Stereo-Faszination auf eine noch höhere, noch obsessivere Ebene heben und das ständige Hin und Her in eine einzige kontinuierliche Form bringen, wie ein ausgedehnter, sich langsam beschleunigender Spinntanz.

Drei bestimmende Aspekte der Komposition möchte ich hervorheben. Erstens, ein konstanter Strom von 432 Impulsen pro Minute geht von einem einzelnen verstärkten Kontrabass aus, der zentral im Orchesterpanorama neben den Pauken platziert ist. Durch den Einsatz von Verstärkung und Live-Elektronik dehnt sich dieses Pulsieren zu einer verflochtenen Textur aus, die sowohl harmonisch reich als auch rhythmisch rätselhaft ist. In diesem Sinne wird der Kontrabass sowohl zu einer Drum-Machine als auch zu einem analogen Synthesizer, der eine unterstützende akustische Kulisse bietet. Zweitens, eine Voraussetzung für diesen Auftrag ist, dass das Orchester das Werk ohne Dirigenten aufführen muss. Bei aller praktischen Herausforderungen, die das Fehlen des Dirigats mit sich bringt, erlaubt es aber ein Klangfluss ohne visuelle Strukturierung. Dies ermöglicht es mir, die Mehrdeutigkeit des Pulses zu erfassen und ihn durch seine verschiedenen Gruppierungen auf überraschende Weise neu zu definieren sowohl die Struktur als auch die emotionale Dynamik des Werks beeinflusst.

Und letztlich, es ist mir wichtig die Zuhörer durch die komplexe Klanglandschaft zu führen, in einem Akt des Deep Listening und sie zu einer bejahenden Schlusserklärung mitzunehmen. In diesem Höhepunkt vereint sich das gesamte Orchester zu einem kollektiven rasenden Herzschlag, der in einem kraftvollen Schluss gipfelt.

Durch die Verflechtung dieser Elemente zielt Pas de deux darauf ab, ein immersives und emotionales Klangerlebnis zu schaffen, das Darbietende und Zuhörende auf eine gemeinsame Reise mitnimmt.
Mike Svoboda, 2025

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