0.0.1.1 -1.0.0.0-strings(1.1.1.1.1)
Abbreviations (PDF)
Sikorski
Den Vokalteilen des siebensätzigen Kammermusikwerkes von Sofia Gubaidulina liegt die Dichtung „Four Quartets“ (1943) des englischen Dichters T. S. Eliot zugrunde. Gubaidulina hat hieraus einige Zeilen ausgekoppelt und vertont. Die Komponistin, die selbst zu den Bewunderern und Verehrern des Dichters, Kritikers und Essayisten zählt, fühlt sich seiner Dichtung, die eine aus den Fugen geratene Welt spiegelt und einen Weg aus der Kulturöde durch Hinwendung zum
christlichen Glauben weist, besonders verbunden.
Gubaidulina sagte über das Werk in einem Telefongespräch mit ihrem Freund, dem Komponisten Viktor Suslin: „Es handelt sich bei den ‚Four Quartets‘ um das letzte Werk Eliots. Jedes dieser Quartette besteht aus fünf ‚Sätzen‘. Thema dieses Zyklus ist das intensive Erlebnis der Zeit. Die Zahl Vier spielt darin in verschiedener Hinsicht eine wichtige Rolle: die vier Jahreszeiten, die vier Phasen des menschlichen Lebens — und auch das zeitliche Sein kann man vierfach gliedern: Gegenwart, Vergangenheit, Zukunft — und die vierte Zeit wäre die ‚ewige Möglichkeit‘ oder die ‚Zeitentrücktheit‘.“
Das Werk in Anlehnung an Schuberts Oktettbesetzung (Klarinette, Fagott, Horn, 2 Violinen, Viola, Violoncello und Kontrabass) versucht, sich besonders mit filigraner Schreibweise, ganz feinen dynamischen Abstufungen und polyrhythmischen Schichtungen der Textvorlage zu nähern.

Christine Whittlesey / Eduard Brunner / Gidon Kremer /
Radovan Vlatkovic / Alois Posch / David Geringas /
Klaus Thunemann / Tabea Zimmermann / Isabelle van Keulen
Deutsche Grammophon DG 4791518