Balkan Erotic Epic

3tpt, 3tubas, 2perc, 1acc, female singer (folk music), female voice, counter tenor, performer, pre-recorded choir

Balkan Erotic Epic nennt Marina Abramovic ihre neueste Performance-Produktion, die sie für die Aviva Studios in Manchester konzipiert hat. 14 Szenen gliedern die Installation, in der sich die Künstlerin mit Spiritualität und Erotik der traditionellen Fruchtbarkeitsriten nicht nur ihrer serbischen Heimat, sondern der gesamten Balkan-Region auseinandersetzt. Die innige Verbindung mit der Musik von Marko Nikodijevic und Luka Kozlovacki, der neben Abschnitten, die eigens neu komponiert wurden, auch stark auf die Montage und Zusammenstellung traditioneller Folklore des Balkans rekurriert, bringt eine Performance hervor, die selbst die Anmutung eines urzeitlichen Rituals hat. 70 Performerinnen, Tänzerinnen, Musikerinnen und Sängerinnen erwecken mit Gesang und Tanz die auf antike Mythen zurückgehenden Beschwörungen zum Leben. In Abramovics eindringlicher Performance steht dabei der menschliche Körper im Vordergrund – Erotik, Sexualität und kreatürliche Verbundenheit steigern sich zu bisweilen schockierenden Bildern.
Diese provokante und sinnliche Show fügt sich nahtlos in die vorangegangenen Arbeiten der legendären Künstlerin, in denen sie die Grenzen menschlicher Erfahrung, Geschlechtlichkeit, Gewalt und tradierten Verhaltensmustern mit politischen und gesellschaftlichen Zusammenhängen aber auch mit Befreiung und Transformation in Verbindung bringt. Marko Nikodijevic und der Sounddesigner Luka Kozlovacki schufen dazu eine Musik, die als integrativer Bestandteil die Kraft der Bilder vertieft und intensiviert. Die live gespielte Musik und die hinzugemischten elektronischen Sound-Schichten ermöglichen mit ihren klanglichen Überlagerungen eine enorme Erweiterung der Perspektiven und Deutungsmöglichkeiten dieser außergewöhnlichen Show, die sich wie ein weitverzweigtes Labyrinth über die weitläufigen Aviva Studios in Manchester ausbreitet.
Balkan Erotic Epic wird in zwei Formaten produziert: Als Installation (‚Warehouse Version‘) mit einer Spieldauer von etwa vier Stunden und als Theaterversion, deren Aufführung auf Opernbühnen mit 100 Minuten Länge konzipiert ist.