
Gavriil Nikolayevich Popov
• Gavriil Nikolajewitsch Popov wurde 1904 in der südrussischen Stadt Nowotscherkassk geboren und erhielt ersten Kompositionsunterricht bei Michail Gnessin
• 1922 bis 1930 Klavier- und Kompositionsstudium am Konservatorium in Rostow am Don
• interessierte sich auch für Archäologie und Literatur
• vergleichbar Dmitri Schostakowitsch, der in den 1920er Jahren u. a. als Pianist live Stummfilme begleitete, verdiente auch Popov als Pianist in Tanzstudios sein Geld
• 1927 bis 1931 Klavier- und Kompositionslehrer an der Musikfachschule Leningrad
• in den 1930er Jahren Mitglied der Assoziation für Zeitgenössische Musik (ASM)
• von 1932 bis 1937 Funktionär im Komponistenverband Leningrad
• wiederholte Konflikte mit dem Zentralkomitee des KPdSU
• Evakuierung nach Alma-Ata während des Zweiten Weltkriegs
• dramatische musikalische Sprache vor allem in den kontrastreichen Sinfonien, die sowohl an Rimski-Korsakow als auch an Skrjabin anschließen
• starke Hinwendung zum Expressionismus
• innovative Instrumentationskunst, keine Scheu vor Dissonanz und Experiment
• ab 1944 in Moskau ansässig
• 1946 Auszeichnung für seine Symphonie Nr. 2 mit dem Stalinpreis, nachdem viele Jahre früher seine Symphonie Nr. 1 harter Kritik ausgesetzt gewesen war
• Popov verfasste auch etliche patriotische Werke mit deutlichem Bezug zur Geschichte der Sowjetunion
• seine wahren Gedanken zur sowjetischen Kulturpolitik und persönlichen Überzeugungen behielt der Komponist genau wie Schostakowitsch für sich, verwendete dabei unbeirrt Einflüsse der westlichen Avantgarde
• im letzten Lebensjahrzehnt gesundheitlicher Abbau und 1972 Tod in Repino unweit Leningrads
Gavriil N. Popovs Werke bei Boosey & Hawkes / Sikorski:
Kammersinfonie. Kammersinfonie für Flöte, Klarinette, Fagott, Trompete, Violine, Violoncello und Kontrabass (1927)