Expand
  • Besuche uns bei Facebook
  • Folge uns auf Twitter
  • Folge uns auf Instagram
  • Videos schauen in unserem YouTube-Kanal
  • Musik hören auf Spotify
  • Noten digital auf nkoda
English Deutsch

Lera Auerbach wurde in Tscheljabinsk (Ural) am Rande Sibiriens geboren. Im Alter von zwölf Jahren arbeitete sie bereits an ihrer ersten Oper und schrieb außerdem etliche Gedichte. Mit 17 Jahren entschloss sie sich während einer Konzerttournee in den USA, als virtuose Pianistin nach New York zu übersiedeln. An der Juilliard School absolvierte sie daraufhin ein Studium in den Fächern Klavier und Komposition. Daneben studierte sie Vergleichende Literaturwissenschaft an der Columbia University. An der Hochschule für Musik und Theater Hannover schloss sie 2002 dann ihr Konzertexamen ab und gab am 1. Mai 2002 ihr Debüt in der Carnegie Hall, wo sie ihre eigene Suite für Violine, Klavier und Streichorchester op. 60 zusammen mit Gidon Kremer und der Kremerata Baltica zur Aufführung brachte. Seitdem war die weltweite Karriere der Komponistin, Dirigentin, Pianistin, bildenden Künstlerin und Dichterin in Personalunion nicht mehr aufzuhalten. Als Pianistin trat sie in prominentesten Konzertsälen wie der New Yorker Carnegie Hall, dem Lincoln Center, dem Münchner Herkulessaal, im Konzerthaus von Oslo und im Kennedy Center Washington auf. Ihr umfangreiches Werkverzeichnis umfasst heute alle Gattungen, von Klavier- und Kammermusik über Orchesterwerke bis hin zu Oper und Ballett, und wird weltweit von führenden Solist*innen, Orchestern und Theatern aufgeführt. Lera Auerbachs Musik spiegelt ein undogmatisches Verhältnis zur Avantgarde wider und ist traditionellen Einflüssen stark verpflichtet. Für sie ist es kein Widerspruch, Tonalität und klassische Formsprache zu nutzen, um neue Wege zu finden. Der Komponistin steht ein ganzer Kosmos ungewohnter Klänge, Farben und Verfahrensweisen zur Verfügung, der in vielerlei Hinsicht einen über viele Jahre hinweg gereiften Personalstil prägt.

Ihre Ballettmusiken für den legendären Choreographen John Neumeier – darunter das Ballett Die kleine Meerjungfrau, das im Jahre 2005 zum 200. Geburtstag des Dichters Hans-Christian Andersen entstanden war – gingen um die ganze Welt. Die Einspielung der Kleinen Meerjungfrau gewann einen ‚ECHO Klassik‘ als beste Musik-DVD. Das Ballett wurde auch mit zwei ‚Goldenen Masken‘ ausgezeichnet und weltweit bisher über 250-mal aufgeführt. Viele ihrer Werke sind außermusikalisch inspiriert. So setzen sich etwa die Chorzyklen „72 Angels“ und „Goetia“ mit Engeln und Dämonen sowie alter Mythologie auseinander. In ihren Sinfonien verschiebt und erweitert sie immer wieder Perspektiven, da sie die Formen dessen, was möglich ist und was eine Sinfonie ausmacht, laufend hinterfragt und aufbricht. „Das Genre lebt, verwandelt und definiert sich neu“, so die Komponistin.“ In meiner Sinfonie Nr. 2 ‚Requiem für einen Dichter‘, Sinfonie Nr. 3 ‚The Infant Minstrel and His Peculiar Menagerie‘, Sinfonie Nr. 4 ‚Arctica und *Sinfonie Nr. 6 ‚Vessels of Light‘ gibt es ein Orchester, Chor, Gesangssolisten und auch Instrumentalsolisten.“

Seit einiger Zeit tritt Auerbach zudem als Dirigentin immer häufiger in Erscheinung. „Am Pult großflächige musikalische Leinwände zu schaffen“, sagt sie dazu, „und eine Vision des Ausdrucks mit dem Orchester zu teilen, aus meiner Erfahrung in verschiedenen Kunstformen zu schöpfen und diese Strömungen in den Ozean des Orchesters und der Bühne zu integrieren, das ist für mich das größte Glück.“
Nicht nur künstlerisch, sondern auch mit Blick auf ihre häufigen Wohnortwechsel ist Auerbach eine echte Kosmopolitin. Nachdem sie ein neues Leben in den USA begonnen hatte, wo ihr später die amerikanische Staatsbürgerschaft in Anerkennung ihres außergewöhnlichen Talents verliehen wurde, wurde ihr 2021 auch von der österreichischen Regierung zudem die österreichische Staatsbürgerschaft für ihren bedeutenden Beitrag zu Musik und Kunst zuerkannt.

Zu Auerbachs literarischen Veröffentlichungen zählen Gedicht- und Prosabände, Novellen und zahlreiche Beiträge für Zeitungen und Zeitschriften. Die Internationale Puschkin-Gesellschaft ernannte Auerbach zur „Dichterin des Jahres“. In englischer Sprache erschien außerdem der Band „Excess of Being“, in dem sie sich mit der Kunst des Aphorismus auseinandersetzt. 2022 erschien darüber hinaus das Kinderbuch „A is for Oboe“, (Random House), das mit dem „AudioFile Best Audiobook Award“ ausgezeichnet wurde.

Als bildende Künstlerin hat Lera Auerbach u. a. Skulpturen erschaffen, die auf vielfache Weise mit der Musik, der Literatur und ihrem Leben verbunden sind. „Es gibt keinen Grund, etwas in seinem Käfig zu belassen und nicht zu verknüpfen“, sagt Lera Auerbach. „Für mich muss man in seiner Kunst das Gefühl haben, dass sie größer ist als das Leben. Kunst, sei es Musik, bildende Kunst oder Literatur, ist das, was von unserer Zeit übrigbleibt.“

Lera Auerbachs musikalische Werke sind in über fünfzig Veröffentlichungen unterschiedlicher Labels wie ECM, DG, Nonesuch, Sony Classical, Alpha Classics und BIS zu hören.

Besuchen Sie auch die Website von Lera Auerbach unter www.leraauerbach.com

Juli 2025
(Diese Biographie kann kostenfrei in Programmheften mit dem folgenden Nachweis abgedruckt werden: Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Musikverlags Boosey & Hawkes | Sikorski.)

Erfahren Sie immer das Neueste über unsere Komponist*innen und Notenausgaben