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Partizipation ist ein wichtiger Schlüssel, um Kindern und Jugendlichen den Zugang zu Hochkultur und zeitgenössischer Klassik zu eröffnen. Zwei Neuproduktionen von Musiktheaterstücken Detlev Glanerts und Iris ter Schiphorsts zeigen, wie die Anfang des Jahrtausends begonnenen Innovationen fortwirken und wo das Format aktuell steht.

Mit Die drei Rätsel, seiner 2003 am Opernhaus Halle uraufgeführten „Oper in zwei Akten für Kinder und Erwachsene“, betrat Detlev Glanert Neuland: Die Besonderheit des Stückes liegt darin, dass Kinder nicht nur als Chor neben erwachsenen Darsteller*innen auf der Bühne stehen, sondern dass die beiden Haupt-Gesangsrollen ihnen anvertraut sind – und vor allem, dass auch im Orchester junge Musizierende neben studierten Instrumentalist*innen sitzen. Im umfassendsten Sinn also ein Stück von allen für alle. „Mein Wunsch ist“, erklärte der Komponist, „dass die ‚Profis‘ zurückfinden zu der Spontaneität und dem lustvollen Ernst der Kinder, und die ‚Nichtprofessionellen‘ etwas lernen können vom technischen Können und der Systematik der Älteren.“ Hierfür wählten Glanert und sein Librettist Carlo Pasquini zwar ein universell „altersloses“ Märchensujet, machten aber bei der Gestalt des Werkes keine Konzessionen: Die drei Rätsel ist eine vollgültige, abendfüllende moderne Oper für ein großes Haus, das alle Aspekte der Gattung erfahrbar macht.

Ab 11. Oktober 2025 zeigt nun die Deutsche Oper Berlin eine neue Produktion, in Zusammenarbeit mit der Musikschule City West und dem Landesjugendorchester Berlin, inszeniert von Brigitte Dethier und unter der musikalischen Leitung von Dominic Limburg. Eine zweite Aufführungsserie folgt im Februar 2026.

> zur Website der Deutschen Oper Berlin

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Die Musik von Iris ter Schiphorst, vielfach gesellschaftlich und politisch motiviert, hat sich schon des Öfteren dezidiert an die junge Generation gewandt, so etwa ihre für großes Jugendorchester konzipierten Gravitational Waves (2016, zusammen mit Uroš Rojko) oder die Kammer-Kinderoper Die Gänsemagd (2009), die soeben an der Hamburgischen Staatsoper in der Regie des neuen Hausherrn Tobias Kratzer eine prominente Neuproduktion erlebt.

So ist die Komponistin gern dem Wunsch des Förderkreises für Neue Musik Heilbronn nachgekommen, für die Kinder- und Jugendchöre der Evangelischen Singschule Heilbronn ein neues Musiktheater zu kreieren. Entstehen sollte ein Stück für Sprecher, siebenköpfiges Instrumentalensemble und Kinder-/Jugendchor über die Fabel „Taube Bunthals, Maus und Rabe“ aus der altorientalischen Sammlung Kalila und Dimna: „Bedroht durch den bösen Homolu schließen sich fünf verschiedenartige Tiere, teils sogar Fressfeinde, zu einem Freundschaftsbund zusammen, um sich gegenseitig beizustehen. So lernen die Tiere, einander zu vertrauen und wertzuschätzen, denn jede und jeder bereichert die Gemeinschaft auf eigene Weise. Dank des Zusammenhalts gelingt es ihnen am Ende, sich endgültig aus der Gefahr zu befreien.“ So die Zusammenfassung des Veranstalters.

Das Libretto für Iris ter Schiphorst schrieb, wie schon bei früheren Stücken, Helga Utz. Die Uraufführung von Hilfe! Der Homolu kommt! findet statt am 18. Oktober 2025 in der Heilbronner Kilianskirche, mit den Kinder- und Jugendchören der Evangelischen Singschule Heilbronn unter Leitung von Judith Wiesebrock; den Sprecherpart gestaltet Udo Grunwald, Hannes Michl führt Regie.

> zur Website des Förderkreises für Neue Musik Heilbronn
 

Foto: Kinder- und Jugendchor der Evangelischen Singschule Heilbronn (© Ev. Singschule Heilbronn)

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