Sikorski
„Kunstwerke werden seit Beginn unserer Zivilisation mit Menschen in Verbindung gebracht - noch vor wenigen Jahrzehnten war es undenkbar, dass ein schöpferischer Akt außerhalb von menschlichen Gehirnen stattfinden kann. Seit wenigen Jahren wissen wir, dass absehbar auch im Bereich der Kunst Mensch und Maschine konkurrieren werden und in nicht allzu ferner Zukunft menschengemachte Kunst vielleicht mit einem Label versehen werden muss, um erkennbar gemacht zu werden. Wir stehen also vor einem Epochenwechsel: eine menschengemachte Kunst, die nicht nur reine Reproduktion zur Befriedigung von Massengeschmack ist, wird sich neu behaupten müssen und sicher auch anders wahrgenommen werden. Gleichzeitig erleben wird, wie die Folgen von ‚Menschengemachtem‘ unser Klima und die Artenvielfalt zerstört und dies trotz aller zivilisatorischer Errungenschaften.
In meinem ca. zehnminütigen Orchesterwerk ‚Artefakt‘, einem durch und durch menschengemachten Werk, möchte ich mich diesen Fragen der Folgenhaftigkeit menschlicher Gedanken und Ausführungen nähern und gleichzeitig ‚L’humana fragilità‘, wie es bei Monteverdi heißt, zum künstlerischen Programm erheben.“ (Johannes X. Schachtner)