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Dmitri Schostakowitsch zählt zu den führenden Komponisten des 20. Jahrhunderts und gilt als der bedeutendste Symphoniker Sowjetrusslands * Er verbrachte fast sein gesamtes Leben ausschließlich in der UdSSR, und seine Musik wurde von politischen Ereignissen – namentlich der Zeit unter Stalin – stark beeinflusst * Bereits als Junge studierte er bei Glasunow und Steinberg am Petrograder Konservatorium und schloss seine Ausbildung als Pianist und Komponist dort ab * Seine frühen Werke, darunter die ersten vier Symphonien, zeichnen sich durch große Farbigkeit und Lust an der Dissonanz aus – sie sind oft satirisch und besitzen einen oft theatralischen Gestus. Die Oper Lady Macbeth von Mzensk wurde bereits auf der ganzen Welt gespielt * 1936 löste ein gegen den Komponisten gerichteter Zeitungsartikel einen Skandal aus und führte dazu, dass die Oper verboten wurde und von den russischen Spielplänen verschwand. Schostakowitsch wurde in der Folge Opfer einer offiziellen Repressionskampagne und sah sich Schikanen aller Arten ausgesetzt * Mit der monumentalen 5. Sinfonie (1937), einem der populärsten Orchesterwerke des 20. Jahrhunderts, wandte er sich wieder einem weniger komplexen Stil zu, was zu einer Entspannung im Verhältnis zu den staatlichen Behörden führte * Während des Zweiten Weltkriegs wurde die 7. Sinfonie „Leningrader“ in der ganzen Welt zu einem Symbol für den Kampf gegen das faschistische Deutschland * 1948 baute sich erneut eine repressive staatliche Kulturkampagne auf, die bis zu Stalins Tod im Jahr 1953 und darüber hinaus andauerte und für viele Künstler Verfolgung und demütigende Verunglimpfungen bedeutete * 1960 nötigte man Schostakowitsch zum Beitritt in die Kommunistischen Partei (KPdSU) – die tiefe Niedergeschlagenheit darüber schlug sich u.a. in der Komposition seines 8. Streichquartetts nieder, das stark autobiographisch geprägt ist und das man, wie er in einem Brief an Isaak Glikman formulierte, mit dem Titel „Dem Andenken des Komponisten dieses Quartetts gewidmet“ versehen könnte. * Die letzten Jahre seines Lebens waren von einer Reihe von Krankheiten überschattet. Die Beschäftigung mit dem Tod spiegelt sich in so düsteren Werken wie der 14. Sinfonie und der Michelangelo-Suite für Bass und Orchester wider * Neben den beiden Zyklen von 15 Sinfonien und 15 Streichquartetten, die Höhepunkte seines Schaffens darstellen, gehören seine Konzerte für Violine, Violoncello und Klavier zum Standardrepertoire namhafter Solisten * Schostakowitschs Musik, für die die uneingeschränkte kompositorische Beherrschung großer Formen charakteristisch ist, zeichnet sich durch die Mischung aus einem Sinn für Satire und Ironie sowie Erhabenheit und tiefer Verzweiflung aus.

Zu den bekanntesten Werken von Dmitri Schostakowitsch gehören:
Sinfonien 1-15 (1925-71)
Streichquartette 1-15 (1938-74)
Lady Macbeth von Mzensk (1932) Oper in 4 Akten
Filmmusik einschließlich New Babylon (1929), The Gadfly (1955), Hamlet (1964)

Die Werke von Schostakowitsch werden von Boosey & Hawkes/Sikorski für das Vereinigte Königreich, das Britische Commonwealth (ohne Kanada), die Republik Irland, Deutschland, die Schweiz, Dänemark, Island, Norwegen, Schweden, die Niederlande, Spanien, Portugal, Griechenland, Türkei und Israel vertreten

„Was sind menschliche Gefühle? Nicht nur Poesie, Traurigkeit und Tragik, sondern auch Lachen. Wenn ein Zuhörer bei einem meiner Symphoniekonzerte laut lacht, schockiert mich das kein bisschen. Im Gegenteil, es freut mich.“ — Dmitri Schostakowitsch

Ausblick: Internationale Schostakowitsch Tage Gohrisch 2024 (27.-30. Juni); 50. Todestag im Jahr 2025

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