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Andrzej Panufnik wurde 1914 in Warschau geboren. Er wuchs in einer Musikerfamilie auf und begann im Alter von neun Jahren zu komponieren. Sein Diplom erlangte er am Staatlichen Warschauer Konservatorium. In Wien setzte er sein Studium in Dirigieren bei Felix Weingartner fort; für weitere Kompositionsstudien ging er nach Paris und London. Nach Kriegsausbruch kehrte er nach Warschau zurück, wo er sich während der deutschen Besatzungszeit aufhielt. Unter Pseudonym schrieb er patriotische Lieder und trat in Untergrund- und Wohltätigkeitskonzerten am Klavier auf (oft im Duett mit Witold Lutoslawski). Beim Warschauer Aufstand 1944 wurde der gesamte Bestand seiner Werke zerstört; drei von ihnen rekonstruierte er in den Jahren nach Kriegsende.

Nach dem Krieg wirkte Panufnik als Dirigent bei den Krakauer und den Warschauer Philharmonikern; Gastdirigate brachten ihn mit führenden europäischen Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, dem Pariser Nationalorchester und den Londoner Philharmonikern zusammen. Im Jahr 1950 wählte man ihn, zusammen mit Arthur Honegger, zum Vizepräsidenten des Internationalen Musikrats der UNESCO, und 1953 wurde er als Leiter einer Delegation polnischer Kultur nach China vom Vorsitzenden Mao persönlich empfangen.

1954 verließ Panufnik Polen aus Protest über die politische Kontrolle, der Künstler ausgesetzt waren, woraufhin sein Name und seine Musik in seiner Heimat ausgelöscht wurden. In seiner Wahlheimat England nahm er später die britische Staatsbürgerschaft an. Von 1957-59 war er Musikdirektor des City of Birmingham Symphony Orchestra; es war sein letzter offizieller Posten vor seinem Entschluss, sich ganz dem Komponieren zu widmen. 1977 war Panufniks Musik zum ersten Mal nach einer Pause von 23 Jahren wieder in Polen zu hören; große Bedeutung hatte sein Heimatbesuch im Jahr 1990, bei dem er zur Eröffnung des Warschauer Herbstes ein Konzert mit eigenen Werken dirigierte. Seine Autobiographie, Composing Myself, erschien 1987 bei dem britischen Verleger Methuen. 1991 erhielt der Komponist in England den Ritterschlag; die polnische Ritterwürde verlieh im nach seinem Tod neun Monate später der Präsident Lech Walesa.

In Panufniks Schaffen herrschen groß angelegte Orchesterwerke vor, darunter Auftragswerke der Symphonieorchester von Boston, Chicago und London. Neben zehn Symphonien hinterließ er Konzerte für Klavier, Violine, Fagott und Cello, drei Streichquartette, Vokal- und Chormusik, Stücke für junge Musiker und Transkriptionen altpolnischer Musik. Zahlreiche führende Interpreten haben Panufniks Werke aufgeführt, darunter Stokowski, Horenstein, Solti, Ozawa, Previn, Menuhin und Rostropowitsch.

Die Werke von Andrzej Panufnik sind exklusiv bei Boosey & Hawkes erschienen.

This biography can be reproduced free of charge in concert programmes with the following credit: Reprinted by kind permission of Boosey & Hawkes

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