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Nachdem ein knappes halbes Jahrhundert nach Gustav Mahlers Tod das Fragment seines Klavierquartetts gefunden wurde, begann Alfred Schnittke, die Sätze im Geiste Mahlers zu ergänzen, entschied sich dann aber für einen viel interessanteren Weg. Omer Meir Wellber hat Schnittkes Klavierquartett nun für Klavier und Streicher bearbeitet.

Erst in den 1960er Jahren wurde das Fragment eines komponierten Klavierquartetts a-Moll von Gustav Mahler entdeckt und 1973 erstveröffentlicht. Es entstand in Mahlers Studienzeit zwischen 1876 und 1878. Den zweiten Satz, das unvollendete, nur aus 17 Takten bestehende Scherzo daraus, zog Alfred Schnittke 1988 für ein eigenes Klavierquartett heran – keineswegs nur als Zitat, sondern als eine Art Projektionsfläche, um sich Mahlers Geist zu nähern.

Nach Schnittkes Aussagen hatte er anfangs geplant, das Fragment regelrecht zu ergänzen und im Stile des frühen Mahler fortzuführen. Daraus entwickelte sich dann aber ein ganz anderer Prozess: die in unsere Gegenwart verlegte Bemühung, „sich an etwas zu erinnern, was gar nicht zustande kam“ (Schnittke). Dieser Versuch, der „Sprache“ Mahlers nachzuspüren, scheiterte nach drei vergeblichen Anläufen. So mündete die Komposition schließlich in das wörtliche Zitat des Mahlerschen Fragments im Rahmen seines eigenen Klavierquartetts. Den Abschnitt hat Schnittke später dann in einer nur leicht veränderten Fassung orchestriert und als zweiten Satz seiner 5. Sinfonie eingegliedert.

Omer Meir Wellber, der in der Saison 2025/26 sein Amt als Generalmusikdirektor der Hamburgischen Staatsoper antritt, hat in Zusammenarbeit mit der Dirigentin Keren Kargalitsky Fassungen von Schnittkes Klavierquartett und Mahlers Klavierquartett-Fragment für Klavier und Streicher erstellt, die er mit dem London Philharmonic Orchestra am 1. März in London zur Uraufführung brachte und die in Folgeaufführungen im Leipziger Gewandhaus zur deutschen Erstaufführung gelangen. An der Leipziger Aufführung sind zudem die Tänzer Giorgia Leonardi und Flavio Salamanka in einer Choreographie von Ermanno Sbezzo beteiligt.

Alfred Schnittke bearb. von Omer Meir Wellber & Keren Kagarlitsky:
Quartett für Klavier und Streicher
Gustav Mahler bearb. von Omer Meir Wellber & Keren Kagarlitsky:
Quartett für Klavier und Streichorchester
Erstaufführungen: 01.03.2025 London, Royal Festival Hall
London Philharmonic Orchestra / Mus. Ltg. & Klavier: Omer Meir Wellber
Deutsche Erstaufführungen: 27./28.03.2025 Leipzig, Gewandhaus
Gewandhausorchester / Mus. Ltg. & Klavier: Omer Meir Wellber
mit Giorgia Leonardi & Flavio Salamanka (Tanz), Choreographie: Ermanno Sbezzo
 

Foto: Omer Meir Wellber (© Luca Pezzani) / Alfred Schnittke (© Hans Radloff)

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