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Scoring

2(II=afl).2(II=corA).2(II=bcl).2-4.3.2.0-timp.perc(2):I=crot/t.bells/vibratone/susp.crash/tam-t/3tom-t(lo,med,hi)/BD(horizontal); II=vib/spring dr/tamb/4susp.cym(ride,crash,splash,sizzle)/3SD(lo,med,hi)/BD-harp-pft(=cel)-strings

Abbreviations (PDF)

Publisher

B&B

Territory
This work is available from Boosey & Hawkes in der ganzen Welt.
Uraufführung
10/20/2011
Walt Disney Concert Hall, Los Angeles, CA
Johannes Moser, cello / Los Angeles Philharmonic / Gustavo Dudamel
Composer's Notes

Das E-Cello ist ein elektromagnetisches Instrument. Die Bewegungsenergie der Saiten wird in elektromagnetische Energie umgewandelt, die auf verschiedene Art und Weise manipuliert werden kann, bevor sie in Klang zurückverwandelt wird. Dies ist das Hauptmerkmal des Instruments und gleichzeitig die Quelle seiner erstaunlichen Kraft. Ich entschied mich daher, den größtmöglichen Magnet zu finden, um ihn meinem Werk zugrunde zu legen. Durch das Lesen mehrerer Onlineartikel fand ich heraus, dass es eine seltene Art von Pulsaren (Neutronensternen), genannt MAGNETARE, gibt, die von den größten Magnetfeldern des Universums umgeben sind.

Nachdem ich von der Existenz dieser Magnetare erfahren hatte, kontaktierte ich Dr. Jonathan Arons von der University of Berkeley (ein Astrophysiker, der zufälliger Weise auch Cello spielt), der sich freundlicher Weise zu einem Mittagessen mit mir bereit erklärte. Dort erklärte er mir alles, was ich über Magnetare und ihre Flares wissen musste (und noch viel mehr). Er stellte außerdem den Kontakt zu Dr. Kevin Hurley her, einem der Autoren eines Artikels, den ich gelesen hatte. Dr. Hurley war so großzügig, mich mit Datenmaterial von drei Flares zu versorgen, die von drei verschiedenen Magnetaren erzeugt und von den Raumsonden Venera, Ulysses und Rhessi aufgezeichnet worden waren. Diese Daten verwendete ich für das Grundmaterial meines Werkes.

Nachdem ich das Material fertiggestellt hatte, riss ich meiner Gitarre zwei ihrer Saiten aus und stimmte sie wie ein Cello. Anschließend probierte ich das Material in einer Art Jamsession aus, um herauszufinden, was ich damit machen könnte. Zuerst komponierte ich die Solostimme und zeigte sie Johannes Moser, der sich sogleich für eine Woche in meinem Studio einquartierte. In dieser Woche legten wir fest, wie die Endfassung klingen sollte und bereiteten die Partitur so weit vor, dass der E-Cello-Spezialeffekt-Patcher und die endgültige Instrumentierung ergänzt werden konnte.

Das Werk besteht aus drei Sätzen: schnell, langsam und gewaltsam. Das Datenmaterial von den Flares enthielt ein paar Sekunden kosmisches Rauschen vor und nach dem Ausbruch, darum erhebt sich der erste Satz aus dem kosmischen Rauschen und sinkt zurück hinein, was mit Händen und Füßen umgesetzt wird – ideale Instrumente für kontrollierte Geräusche und chaotische Strukturen. Den Kern des Satzes bildet eine umgekehrte Zeitreihe: Das Abklingen des Flares verwandelt sich nach und nach zu einem Aufbau hin zum großen Ausbruch, der wiederum durch die Solokadenz zum Erlöschen gebracht wird. Diese Kadenz symbolisiert stille und friedliche Perioden, während der die Magnetare zur Ruhe kommen und zurück ins Gleichgewicht pendeln. Der zweite Satz erkundet Melodien, die sich zu Mini-Flares aufschwingen (Magnetare haben auch kleinere Ausbrüche), dann jedoch in ruhige Improvisationen zurückfallen und sich schließlich in der gleichen himmlischen Atmosphäre der Kadenz verlaufen. Im dritten Satz bricht das völlig verzerrte E-Cello aus dem Nichts hervor und führt zu einem gewaltsamen Riff, das sich nach und nach zum finalen Superflare entfaltet.

Natürlich ist der Spezialeffekt-Patcher [Der FXS-Patcher wurde von Esteban Chapela programmiert] der aufregendste Bestandteil eines E-Cellokonzerts. Seine Software steuert alle digitalen sowie analogen Effekte. Er basiert auf MAX/MSP und macht viele verschiedene Sachen: Er regelt die Effektgestaltung während des ganzen Stücks, er analysiert das Audiosignal und liefert einen Echtzeit-Informationsfluss, der dazu verwendet wird, die Effekt-Reaktionen auf das Spiel des Solisten anzupassen. Schließlich setzt er alle digitalen Spezialeffekte um (Delay, Granulation, Ring Modulation und Spectral Freeze), während er gleichzeitig die MIDI-Daten speichert, die die analogen Spezialeffekte (Verzerren, Wah-Wah, Chorus und Phaser) aktivieren und deaktivieren.

Press Quotes

„Ein gewichtiges Konzert, das leicht die Nachfrage nach weiteren Werken erhöhen könnte. Es ist reich an Jazz-, Rock- und lateinamerikanischen Einflüssen, ebenso an Zitaten, die nahtlos in eine weitgespannte, solide, doch nie in den Vordergrund drängende Grundstruktur integriert sind. Über 25 Minuten entwirft Chapela eine fesselnde Erzählung aus Klängen, die ihre eigene Wirklichkeit von Liebe, Erregung und Drama schaffen ... Tosender Beifall [für diese] bezwingende Reinkarnation von Paganinis teuflischen Umtrieben.“ (Strings Magazine, 24.10.2011)

„Johannes Moser ist als eleganter Interpret des Standardrepertoires bekannt. Doch Chapela versprach orchestrales Heavy Metal ... Das Stück begann damit, daß die Orchestermusiker ihre Instrumente ablegten und sich klangvoll die Hände rieben. Sobald sie spielten, produzierten sie sausende Glissandi. Der Cellopart war schnell, rabiat, rhythmisch ... Man hörte Heulen und Wah-Wahs und Dinge, die eine E-Gitarre kann, und andere, die eine E-Gitarre nicht kann. Der ausgedehnte langsame Satz, in dem das Solo wie unter Wasser klang, wurde gegen Ende immer interessanter. Eine Art ‚Jazziness‘ übernahm; das Cello imitierte eine gestopfte Trompete und ein Saxophon. Ich stellte mir Astronauten vor, wie sie bei einem Weltraumspaziergang einen Blues à la New Orleans spielen. Der Schlußsatz gab Vollgas. Alles in allem war MAGNETAR – Sorry, liebe Metal-Freaks! – zauberhaft.“ (Mark Swed, L.A. Times, 21.10.2011)

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