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Publicador

Bote & Bock

Territorio
Este trabajo está disponible a través de Boosey & Hawkes in der ganzen Welt.
Disponibilidad
Uraufführung
03/07/2003
St. Sebald, Nürnberg
Andreas Jost, organ
Notas del compositor



1. Flügel und Schatten
2. Umarmungen
3. Spiegelkampf

Auftragskomposition des Siemens Arts Program für die 
52. Nürnberger Orgelwoche 2003

Engelsgestalten. Sie bevölkern die Bilderwelt der Religionen und der Malerei seit ihren Anfängen. Sie markieren die Grenze unserer beschreibbaren Wirklichkeit und versprechen Geleit zu einem gesicherten Geschehen dahinter. Sie erscheinen bald auf Kitschtellern, bald in unseren Träumen; sie sind das Geheimnis unserer Suche nach einem Ort, in dem wir uns einst wiederfinden, denn wir denken, dass sie das, was wir in uns verloren haben, aufbewahren mögen.

In der Bibel tauchen Engelsgestalten in drei wesentlichen Funktionen auf: als Verkündiger, Tröster und Kämpfer. In dieser Reihenfolge sind die drei Seiten einer Engelsvorstellung zum Motto meines Orgelstückes geworden. Die Vertreibung aus dem Paradies, der Welt einer noch vor-bewußten Harmonie, steht mit ihrer Konsequenz der Abstraktion, der Versprachlichung, dabei am Ende: der Text des Titels wird wie durch einen Filter in Musik übersetzt und ausgelöscht. Je konkreter das Bild, desto mehr entfernt es sich vom Wesen des Abgebildeten.

Die beiden ersten Sätze sind so etwas wie eine Spurensuche auf Umwegen. Die Verkündigung, das Erhellen einer bereits vorhandenen, verborgenen Wahrheit, wird musikalisch als Symmetrie von Flügelpaaren – zwei Seiten der gleichen Gestalt – nachgezeichnet: Proportionen, Form und Tonreihen sind paarweise und komplementär aufgebaut.

"Umarmungen", der zweite Teil, entwickelt (und umhüllt gleichzeitig) seine Melodien mit den absteigenden Skalen des ersten Satzes, der dritte erwächst aus der Entwicklung des zweiten und symbolisiert den Kampf des Helden gegen sein eigenes, unerkanntes Spiegelbild, dem Engel seines Gewissens: alles ist gleich und verändert doch seine Gestalt durch den Blick, mit dem man darauf verweilt, bis zu gänzlicher Fremdheit.

Der Titel zitiert aus einem Gedicht von Johannes Poethen.

© Johannes Kalitzke

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