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Die Zeit ist kein Fluss. Sie verläuft mit Sicherheit nicht nur in eine Richtung - von der Geburt bis zum Tod. Die Geburt ist kein Beginn und der Tod ist kein Ende. Nach dem Gesetz, das jeder guten Struktur innewohnt - sei es eine Kurzgeschichte, eine Sinfonie, ein Schloss oder ein Menschenleben - beinhaltet der Beginn von Vornherein bereits das Ende, und das Ende enthält schon den Beginn.
Die Erinnerung ist es, die uns formt und die Vergangenheit und Zukunft zur Gegenwart vereint. 'Oskolki' bedeutet 'Splitter'. Es bezeichnet aber auch das, was übrig bleibt, nachdem alles andere zerbrach. Das Verbliebene. Erinnerung. Kindheit. Endlosigkeit. Stille.
'Oskolki' entstand gleich nach meiner ersten Erfahrung gemeinsamen Musizierens mit Gidon Kremer während des Lockenhaus-Festivals im Sommer 2001. Es trägt denselben Titel wie Gidons Buch ('Oskolki' - 'Gedankensplitter'), das die Erinnerungen an seine Kindheit beinhaltet - eines der besten Bücher, die jemals über dieses Thema geschrieben wurden.
Meine Komposition enthält viele Pausen, und manchmal denke ich, dass die Pausen wichtiger sind als die Noten. Ich glaube, dass man nur in der Stille in der Lage ist, sich selbst zu hören. Nur in der Stille kann man es wagen, sich selbst wahrhaft zu erkennen und aufrichtig zu sein. Die wichtigsten Gedanken und Erkenntnisse begegnen uns nur in der Stille.
'Oskolki' ist eine Musik der Einsamkeit, der Ängste und der Erinnerungen. Sie ist beinahe schon zu persönlich, um öffentlich aufgeführt zu werden, und sucht doch Kontakt mit dem Zuhörer. Das Werk ist ein musikalischer Monolog, der sich danach verzehrt, zu einem Dialog zu werden. Es ist eine Suche nach einem nachsichtigen und aufmerksamen Zuhörer, ein Labyrinth der Erinnerungen auf der Suche nach der Kindheit als dem aller ersten Anfang und nach sich selbst in den Ruinen der Erinnerungen.“ (Lera Auerbach)

'Oskolki' wurde für Gidon Kremer geschrieben, dem es auch gewidmet ist.

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“Time is not a river, and it certainly does not flow in one direction - from birth to death. Birth is not a beginning, and death is not an end. According to the laws of any well structured composition, be it a skort story, a symphony, a palace, or a human life - the beginning a priori encompasses the end, and the end already contains the beginning.
Memory is what shapes us and brings past and future together to form present. 'Oskolki' means broken pieces. It also means that which remains after everything else is broken. That which remains. Memory. childhood. Time infinite. Silence.
'Oskolki' was written immediately after my first experience of playing with Gidon Kremer at the Lockenhaus Festival in the summer of 2001. It bears the saure title as Gidon's book 'Oskolki' - his memories of the childhood - one of the very best books written an this theme.
There are a lot of silences in this piece and sometimes I feel that the silences may be more important then the notes. I think only in silence one may hear oneself, only during silence one may dare to truly see oneself and to be honest. Most important thoughts and realizations can happen only in silence.
'Oskolki' is music of loneliness, fears and memories, almost too personal to be performed, yet seeking for connection to the listener. It is a musical monologue which is aching to become a dialogue, it is a search for the listener - forgiving and attentive, it is a Labyrinth of memories in search of childhood as the beginning of the beginning, search for oneself in the ruins of the memories.” (Lera Auerbach)

'Oskolki' is written for and dedicated to Gidon Kremer.


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