25 Jahre The Armed Man von Karl Jenkins

Am 25. April 2025 feiert eines der erfolgreichsten Chorwerke der Gegenwart Jubiläum: Sir Karl Jenkins’ The Armed Man wurde vor genau 25 Jahren in der Royal Albert Hall aus der Taufe gehoben. Über 3.000 Aufführungen in aller Welt zählt seither die Statistik. Der Komponist dirigiert nun ein Festkonzert in London.
Sir Karl tritt zur Feier des 25-jährigen Jubiläums von The Armed Man: A Mass for Peace am 7. Juni 2025 in der Royal Festival Hall ans Dirigentenpult. Das Werk ist seit seiner Uraufführung um die Welt gereist und hat 2024, im Jahr des 80. Geburtstags von Karl Jenkins, die Marke von 3.000 Aufführungen überschritten.
The Armed Man wurde von den Royal Armouries, dem nationalen britischen Museum für Waffen und Rüstungen, zur Jahrtausendwende in Auftrag gegeben. Die gut einstündige Komposition basiert auf der französischen Weise „L’homme armé“ aus dem 15. Jahrhundert und ist ein klingender Appell für Frieden und Verständigung. Die Originalversion ist mit Solo-Frauenstimme, Violoncello solo, Chor und großem Orchester besetzt. Daneben gibt es Fassungen mit Instrumental-Ensemble, mit Brass Band und Orgel oder mit symphonischem Blasorchester stehen zur Verfügung, ebenso eine Vielzahl von Auskopplungen – der populärste Einzelsatz ist das „Benedictus“, das in unterschiedlichen Besetzungen vorliegt.
Zu den besonders denkwürdigen Ereignissen in 25 Jahren Werk-Geschichte gehörte eine Aufführung in New York am zehnten Jahrestag des 11. Septembers. Karl Jenkins selbst dirigierte das Werk viele Male im Konzert, so auch 2018 in der Mercedes Benz Arena in Berlin mit dem World Orchestra for Peace und einem Chor von 2.000 Menschen aus 30 Ländern, aus Anlass des 100. Jahrestag des Endes des Ersten Weltkrieges. Soeben (April 2025) hat das Werk in der Classic FM Hall of Fame mit Platz 2 von 300 die höchste Position erklommen, die je ein Werk eines lebenden Komponisten erreicht hat; das dritte Jahr in Folge ist es das beliebteste Stück zeitgenössischer klassischer Musik in Großbritannien.
Auf dem Programm des aktuellen Londoner Festkonzerts am 7. Juni stehen auch Palladio Reimagined, die orchestrale Neubearbeitung von Jenkins’ vielgespielter und -vertanzter Barock-Hommage, sowie Auszügen aus Symphonic Adiemus.
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Die nächste Jenkins-Uraufführung folgt mit The Signs Still Point the Way, komponiert für „25 for 25: Sounds of the Century“. BBC Radio 3 feiert damit das erste Quartal der 2000er Jahre: An 25 Komponist*innen ergingen Kompositionsaufträge, jeweils ein Jahr und ein signifikantes Ereignis musikalisch darzustellen. Jenkins’ Beitrag, der mit dem BBC Symphony Orchestra und den BBC Singers eingespielt wurde am 14. Juni seine Ursendung erlebt, nimmt die Covid-Pandemie 2020 in den Blick. Weitere Stücke stammen unter anderem von Elena Kats-Chernin mit Rainbow Promise, gewidmet der Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe im Vereinigten Königreich anno 2013, sowie von Anna Clyne mit The Eye, bezogen auf das berühmte Londoner Riesenrad als Start- und Aussichtspunkt auf das neue Jahrtausend.
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Foto Karl Jenkins: © Rhys Frampton